Mein Name ist Fabienne Lötscher, wohne auf dem Menzberg im Kanton Luzern in der Schweiz.
Bevor ich mich entschied in die USA zu gehen und für mich ein neues Kapitel in meinem Leben begann, spielte ich beim FC Luzern Spitzensport Frauen in der NLA.
Nach meiner abgeschlossenen Matura im Sommer 2018, habe ich mich entschieden in den USA zu studieren und für eine Universität Fußball zu spielen. Dieser neue Lebensabschnitt meines Lebens ist im Moment die Lincoln Memorial University in Harrogate, Tennessee.
Ich kam am 5. August 2018 sehr spät am Flughafen in Knoxville an und wurde dort sofort sehr herzlich von den Trainern in Empfang genommen. Nachdem ich mich hier in einem Apartment mit 5 anderen Spielerinnen, von meinem Team, ein bisschen eingelebt hatte, begann auch schon die Schule und das Training. Die Lehrer, Teammitglieder und der Staff waren alle sehr freundlich und bemüht, dass sie mir den Anfang so leicht wie möglich gestalten konnten. Alle waren sehr zuvorkommend und halfen sofort, wenn es irgendein kleines Problem gab. Nach ein paar Wochen hatte ich mich sehr gut eingelebt und Freundschaften geschlossen. Auch mit den Lehrern habe ich ein sehr gutes Verhältnis. All diese positiven Erlebnisse mit den Menschen hier helfen mir sehr, mich hier wohlzufühlen. Das Training war am Anfang mit viel Ausdauer und Kondition verbunden, damit wir schnell fit wurden für die Saison. Der Spaß und die Ballkontakte fehlten aber nie!!
Wir hatten am Anfang ein paar Freundschaftsspiele und dann fing die Meisterschaft auch schon an. Nachdem wir gegen unseren Erzrivalen, ganz am Anfang der Meisterschaft, verloren hatten, sagten wir uns, dass wir das nie wieder erleben wollten. Wie es der Zufall wollte, bekamen wir die Revanche. Wir spielten im Conference Tournament gegen sie im Final. Dieses Spiel entschieden wir zugunsten von uns! War das ein super Gefühl. Später, als es um den Einzug ins Region Finale ging, standen wir ihnen schon wieder gegenüber und auch dieses Spiel endschieden wir für uns. Unser Team hat sehr große Fortschritte gemacht während der Saison und so kam es, dass wir gegenwärtig eines der besten Teams in der Geschichte des Lincoln Memorial University Women’s Soccer sind. Wir kamen bis in die „Sweet 16“ der Nationals. Am Anfang hatte ich keine Ahnung wie die Meisterschaft hier funktioniert und was diese Begriffe für eine Bedeutung haben und jetzt verstehe ich diese amerikanische Art des Universitätssports. Die Saison war sehr aufregend und anstrengend. Die Meisterschaftsspiele finden jeweils am Mittwoch und Samstag oder Sonntag statt. Das viele Reisen, die Schule und das Fußballspielen waren intensiv, was mir persönlich sehr viel Spaß machte. Ich ging vom Montag bis Freitag in die Schule und wenn ich wegen dem Fußball nicht hingehen konnte, war dies auch kein Problem. Zu unseren Auswärtsspielen reisten wir meistens einen Tag vorher an und übernachteten in einem Hotel, um uns gut auf das Spiel vorzubereiten und den Stress der mehrstündigen Reise zu verarbeiten. Wir hatten während der Meisterschaft immer eine gute Atmosphäre um uns herum, was sicherlich auch sehr wichtig war für unseren grossen Erfolg. Auch was die Versorgung der Spielerinnen angeht, ist es hier sehr professional, konnte ich doch zu jeder Zeit zur Physio, wenn mich irgendeine Blessur schmerzte. Eisbäder oder Normatec waren sogar Pflicht. All diese Punkte halfen uns Spielerinnen unseren Körper auf dem bestmöglichen Level zu halten.
Ich persönlich hatte viel Angst davor, dass mein Englisch ein Problem sein könnte, aber ich konnte am Anfang immer einen Übersetzer benutzen, wenn es nötig war. Bei mir war es zum Glück nicht wirklich so schlimm und nach einigen Wochen war es völlig normal Englisch zu sprechen. An den wenigen freien Wochenenden unternehmen wir als Team auch gerne Ausflüge. Wir gingen nach Knoxville, was ca. 1 Stunde entfernt ist, zu einer Spielerin nach Hause und machen eine Party oder auch eine Poolparty. Manchmal erhalten wir eine Einladung von Spielerinnen-Eltern, die für uns kochen. Das sind sehr schöne und wertvolle Erlebnisse.
Ich persönlich bin froh, dass ich durch die Unterstützung meiner Familie und der Agentur Sportscholarships, die Möglichkeit hatte solche unvergesslichen Erlebnisse erleben zu dürfen.
Das Wichtigste für mich ist, dass man aus diesen Erlebnissen so viele verschiedene Erkenntnisse herausnehmen kann und sich als Person weiterentwickeln darf.